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Kambodscha

  • Autorenbild: Barbara Watzlawick
    Barbara Watzlawick
  • 9. Feb. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Feb. 2023

Grad mal über die Grenze und schon ist alles anders. Weil ich eine blonde Europäerin bin, hab ich gleich mal bei dem netten Herrn in Uniform an der Grenze 2$ für den Stempel bezahlen müssen - was aber nicht alle aus der Reisegruppe machen mussten.


Die Leute scheinen, im Vergleich zu den Laoten, viel wuseliger (fleißiger wäre vielleicht der falsche Ausdruck). Im Grunde sind sie genauso arm, aber die einen fischen, die anderen verkaufen etwas und andere außerhalb der Stadt arbeiten als Farmer auf Feldern und Plantagen. Nach dem Genozid 1975 - 79, wo alle Intellektuellen und Städter von der Landbevölkerung ermordet wurden, ist das Ansehen von Bildung nicht wieder gestiegen. Es gibt zu wenige Schulen, weil es zu wenige Lehrer gibt, weil diese wenig oder auch mal Monate nichts verdienen. Die ersten fünf Jahre wären auch gratis aber nicht viele Eltern schicken ihre Kinder in die Schule oder können sich sogar eine weiterführende Schule leisten - Universitäten gibt es nur in Phnom Penh. Ärzte müssen 7 Jahre studieren, deshalb versuchen sie danach nicht nur in staatlichen Kliniken zu arbeiten, sondern privat zu praktizieren. Kann sich aber keiner leisten. Aber für uns heißt es hier: nur nicht krank werden! Sollte man ein Krankenhaus benötigen, kommt man in einen Schlafsaal mit 100 anderen. Am Boden liegen ist gratis, falls man ein Bett ergattert, kostet das extra. Die Versorgung muss von den Angehörigen erbracht werden.

Auch die Landschaft entlang des Mekong ist ganz anders. Viele Sandbänke, Bäume zur Zeit ohne Laub, die sich in die Fließrichtung neigen, Mangroven, verschiedene Vögel und viele, viele Fischer. Wir fahren der von den Chinesen errichteten asphaltierten Straße entlang, links und rechts ordentliche Plantagen, Kautschuk, Ceshew, Teak, Ananas - anders als in Laos, wo alles durcheinander für den Eigenbedarf wächst. Leider sehen sie die Zerstörung des Urwaldes als sinnvolle Maßnahme, um mehr Land zu gewinnen. Meistens wird das auch noch von der Regierung unterstützt und demjenigen das Land dann auch noch übertragen. Rohstoffe wie Gold werden von den Chinesen abgebaut - sie haben uns ja auch die Straße dafür gebaut.

Momentan sieht man noch sehr wenige chinesische Touristen. Zum einen dürfen Chinesen erst seit kurzem wieder reisen, weshalb sie erstmal ihre Familien besuchen, die sie so lange nicht sehen konnten und zum anderen benötigen sie ein Visum für Kambodscha und das kann auch in China länger dauern. Deshalb sind hier derzeit auch ca. 80% weniger Touristen unterwegs.


Mein Tipp an alle: wer jemals nach Kambodscha reisen oder nur den Angkor Wat besichtigen möchte, unbedingt jetzt ganz schnell machen! Die Chance, die Tempelanlage so zu besichtigen, überall herum gehen zu können und Fotos ohne Menschen drauf machen zu können, kommt so schnell nicht wieder!

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