Essen in Laos und Kambodscha
- Barbara Watzlawick
- 23. Feb. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Ich finde, wenn man ein Land besucht, sollte man sich auch auf eine kulinarische Reise einlassen. So habe ich verschiedene Früchte und Speisen probiert, die ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen habe.
Natürlich schmecken Mandarinen, Mangos, Papayas, Melonen, Ananas und Bananen herrlich und besser als bei uns.
Jack fruit, kannte ich nur als ganze Frucht, frisch ausgelöst oder getrocknet im Päckchen aus dem Supermarkt, schmeckt es hier super.
Rambudan: kleine, rote Früchte mit Härchen dran; ähnlich wie Litschi; fand ich auch sehr lecker.
Salak Fruit: großer Kern und nichts dahinter.
Durian: haben wir als Küchlein gegessen schmeckt als Bonbon auch ganz gut. Einfach mal probieren.
Und einmal hat uns eine Verkäuferin an einem Stand Longkong Fruits geschenkt - die Ameisen haben sich dann sehr gefreut.
Neben Früchten gibt es an den Ständen oft Bananenblätter, gefüllt mit Reis - entweder mit Fleisch oder in der Früh mit Cocos - und mit Reis und Kokos gefüllte Bambusstäbe, die über dem Feuer gebraten werden und das verkohlte dann abgehackt wird, bevor es verkauft wird. An der Franzosenbrücke, auf dem Weg von Thomle Sap nach Pnom Penh habe ich kleine Kügelchen gegessen. Das war ein Kuchengebäck aus reifen Palmherzen und Palmsauce und Palmzucker obendrauf. Ob es süß war? - aber gut.
Die traditionelle Speise in Laos ist Lab (oder Larb geschrieben). Das ist dann klein geschnittenes Fleisch (alles ist immer mit Huhn, Schwein oder Rind). Kennt man bei uns beim Asiaten als Salat. Hier wird es warm serviert und ist fein gewürzt.
Im Norden von Laos gibt es auch noch eine traditionelle Wurst - Khmerwurst (schmeckt wie Fenchel-Rindswürstel) und O’lam Eintopf mit Pfefferholz. Überall gibt es leckere Suppen und viel grünes Blattgemüse - zu jeder Tageszeit. In Laos steht auch immer ein Plastikkörberl mit Maggi, Chilli, Chillisauce, Soja und Salz am Tisch, sodass man jederzeit nachwürzen kann. Im Süden wird dann auch noch Grünzeug im Plastikkörberl dazu gestellt- Salatblätter, Minze und keine Ahnung was, das man sich auch in die Suppe geben kann. Wie unser Guide meinte: „Im Norden würzt man ganz anders als im Süden: im Norden verwendet man weniger Chilli als im Süden.“ Das war leider das einzige Gewürz. Ansonsten wird generell in beiden Ländern wenig von dem in den Restaurants an Gemüse gekocht, was ich auf dem Markt gesehen habe.
Am Markt gibt es in beiden Ländern so viel frisches Gemüse - herrlich. Liegt halt am Boden neben dem Auto- bzw. Motorradabgasen, aber ist auf jeden Fall appetitlicher als das angepriesene Fleisch. Wer die Bilder gesehen hat weiß, weshalb es mir während der gesamten Zeit nicht schwer gefallen ist, mich ausschließlich vegetarisch zu ernähren - hab nur immer wieder mal bei meinen Mitreisenden probiert. Auf den Märkten wird einfach alles vom Tier angeboten. Vom Kopf über den Rüssel, die Ohren, die Innereien, die Pfoten, die Krallen bis hin zum Schwanz. Alles schön aufgeschnitten, ausgebreitet und die Verkäuferin sitzt mitten drin am Tisch und verscheucht die Fliegen. Den passenden Geruch kann ich gar nicht beschreiben.
Aber ich gehe mal davon aus, dass die Restaurants nicht hier am Markt einkaufen. Obwohl wir auch öfter in Lokalen waren, wo nur Einheimische gegessen haben, eines davon hatte sogar ein Hygienezertifikat, haben wir alles gut überstanden.
In Kambodscha ist die Spezialität Amok, was so ähnlich ist, wie ein Curry, aber nur eine andere Gewürzmischung - habe ich auch ein Päckchen davon für zu Hause gekauft. Kambodscha ist generell touristischer, daher vielfältiger, internationaler und deshalb auch teurer. Aber nur Gemüse mit Reis ist immer günstig. Morning Glory sollte man auch einmal probiert haben: das sind grüne Algen (schmecken wie Pakchoi) mit Chilli, dazu Reis.
Internationale Biersorten gibt es natürlich auch überall. Wir haben aber kein Exportbier getrunken. Beer Lao ist einstimmig zum besseren Bier als Cambodia, das selten gekühlt war, gewählt worden. Ganzberg in Kambodscha ist ohnehin gar nicht erst ins Ranking gekommen - zu malzig.
Achtung bei den Smoothies und Säften! Wenn man es nicht extra dazu sagt, werden sie mit viel Palmzuckersirup und Kondensmilch gemacht. (Eis natürlich auch immer abbestellen!) Kaffee war jetzt meistens in den Hotels nicht so besonders. Am ersten Tag in Vientiane hab ich den grauslichsten Kaffee meines Lebens zum Frühstück erhalten, dachte schon jetzt trinke ich 3 1/2Wochen keine Tasse mehr, aber dann gab‘s immer Americano und das ging.
Zwischen Tonle Sap und Phnom Penh gibt es eine Schnellstraße, auf der es immer wieder so Rastplätze mit Toiletten gibt, die gerade auch zu Raststätten gebaut werden und einmal kommt man an einem Ort vorbei, der sich auf Insekten spezialisiert hat. Dort gibt es dann haufenweise gebackene Taranteln, Skorpione, Maden und meiner Meinung nach Kakalaken - der Guide meinte, das sind Käfer. Egal, hab‘s eh nicht probiert.
Aber am besten haben mir immer die Sommerrollen und der grüne Papaya Salat geschmeckt. Gibt’s fast überall.
Große Empfehlung: In Vang Vieng haben wir super gut im Straßenrestaurant Banking gegessen - auf der Straße Richtung Norden stadtauswärts auf der linken Seite. Leider kann ich vieles auf Google Maps nicht tracken, weil es überhaupt nicht eingezeichnet ist.
Fast hätte ich es vergessen: nein, ich glaube, ich habe es verdrängt und erst jetzt beim Durchsehen der Fotos ist es mir wieder eingefallen. Das absolut schlimmste, was ich gesehen habe, war am Markt an der Promenade in Vientiane. Dort werden gedämpfte Embrioeier angeboten. Unser Guide hat uns das gezeigt und gleich auch mal eines verkostet. Von uns wollte definitiv niemand probieren!
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