Auf den Spuren der Mönche
- Barbara Watzlawick
- 30. Jan. 2023
- 2 Min. Lesezeit
In Luang Prabang, UNESCO Weltkulturerbe, gibt es auf der kleinen Halbinsel, die die Mündung des Nam Khan, einem Seitenarm, in den Mekong bildet, ca. 30 aktive Klöster, das Nationalmuseum und viele weitere Tempel.
Zu Voll- und Neumond und jeweils acht Tage danach, ist ein Festtag zusätzlich zu Sonntag. Wir hatten das Glück an einem so einen Tag in der Stadt zu sein.

3:52 Uhr morgens: die ersten Trommeln werden geschlagen und bald darauf stimmen alle Klöster mit ein. Selbst für mich zu früh, kann aber nicht mehr einschlafen.
5:45 Uhr: Abmarsch. Wir beobachten, wie die Mönche mit ihren Schalen, die sie umgehängt haben, die Straßen entlang gehen. Dort sitzen schon die Frauen aus dem Ort mit ihren Töpfen mit Klebreis (und mittlerweile auch viele Touristen), um den Mönchen in ihren orangefarbenen Kutten ihr Frühstück zu geben. Jeder erhält nur einen faustgroßen Ball, damit auch der letzte Novize, der klarer Weise zum Schluss gehen muss, auch noch was bekommt. Man kann auch Geld oder Süßigkeiten einwerfen.
Den alten und kranken Mönchen wird das Essen im Anschluss in den Speisesaal des Klosters gebracht. So erhalten die Mönche ihr Frühstück. Das Mittagessen wird auch von den Frauen im Ort gebracht oder im Kloster gekocht. Abendessen gibt es keines.
Was den Frauen (und Touristen) in der Früh nach dem Verteilen übrig bleibt, wird in einen Korb gegeben, der dann unter den Armen Leuten im Dorf verteilt wird.
Das Schöne an den Klöstern im Ort ist, dass sie frei zugänglich sind. Man kann den Tempel und die Anlage besichtigen. Lediglich die Aufenthaltsbereiche und der Schlafbereich sind meistens etwas separat. So ist es uns gestern auch passiert, dass wir eine Straße Richtung Fluss gelaufen sind und plötzlich Mitten in einem Kloster standen, wo wir dann den Mönchen bei ihrem Abendgebet zusehen konnten. Diese Gebete haben etwas so meditatives, wie ein Mantra im Yoga.
Die Klöster sind aber nicht nur dazu da, um die Lehre Buddhas zu leben, sondern nehmen auch Kinder von einkommensschwachen Familien, meistens irgendwo vom Hinterland, auf. Die Eltern schicken ihre Jungs zu den Mönchen, damit sie mehr Bildung erhalten und obendrein noch versorgt sind und den Glauben Buddhas praktizieren können. Die Mönche sind nicht ihr Leben lang an das Kloster gebunden. Sie können jederzeit wieder austreten.
16:00 Uhr an einem roten Tag im Kalender:
Während wir auf der Spitze des heiligen Berg Phousi sitzen, den wir über die 328 Stufen erklommen haben, werden unter uns im Ort wieder die Trommeln in den Klöstern geschlagen. Wieder ist eine wunderbare Harmonie zu spüren, auch wenn jede Trommel ihren eigenen Rhythmus spielt.
21:00 Uhr: Das Dorf ist still. Nichts mehr los auf den Straßen. In ein paar Stunden werden die Trommeln wieder zu hören sein.
Klöster, die wir besichtigt haben: Wat Mai, Wat Xienthong, Wat Pa Phon Phau
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